Selbstlern-Module

Die Selbstlern-Module im Rahmen des Projekts intersektionale Gewaltprävention zu den Themen Gender/Geschlecht, Ethnizität/Kultur/"race" und Gewalt haben folgende Ziele:

  • Wissen (mit)teilen. Sie können die Module alleine wie auch zu zweit oder in kleinen Gruppen durchführen. Es sind gerade Ihre Gedanken und Diskussionen untereinander, die angeregt werden sollen. Das mitgeteilte Wissen steht also nicht nur in den Modulen, es soll auch die Mitteilung von Wissen, Überlegungen und inhaltlichen Positionen/Sichtweisen zwischen Kolleg_innen gefördert werden.
  • Eine Präventionsarbeit weiterentwickeln, in der ein Verständnis von Gewalt vertreten wird, dass die gesellschaftlichen Verhältnisse einbezieht und Gewalt nicht bloß individualisiert. Es ist ein Ziel des Projekts Intersektionale Gewaltprävention, für gesellschaftliche Hierarchisierungen, die als Selbstverständlichkeiten auftreten, zu sensibilisieren und sie in ihren historischen Entstehungszusammenhängen zu rekonstruieren. Es sind diese Selbstverständlichkeiten, durch die gesellschaftliche Chancen unterschiedlich verteilt sind. Bisher haben wir zu den sozialen Unterscheidungskategorien Geschlecht und Ethnizität/Kultur/"race" gearbeitet, zu denen es Module gibt. Hinzu kommt das Modul zur Gewalt(prävention). Uns ist es bei der Betrachtung von gesellschaftlichen Gewalt-, Dominanz- und Unterordnungsverhältnissen wichtig zu zeigen, wie eng gesellschaftliche Strukturen und individuelle Handlungen ineinandergreifen. Die Module sollen kleine Brückenschläge zwischen den Ebenen darstellen.
  • Wir wollen eine Perspektive aufzeigen, in der Jugendliche in ihrer ganz individuellen Lebenswirklichkeit erkannt und anerkannt werden. Zugleich geht es auch darum aufzuzeigen, wie Jugendliche in gesellschaftliche Hierarchisierungen und entsprechend in Prozesse der Normalisierung eingebunden sind. Das heißt, dass Jugendlichen anhand von geschlechtlichen Anforderungen und ethnisierten Unterscheidungen Ein- und Ausschlüssen ausgesetzt sind wie auch sich ihrer bedienen. Mit Normalsierung ist gemeint, dass sich manche Lebenswirklichkeiten als normal darstellen können, andere hingegen wiederum als Abweichungen erscheinen. Immer noch sind weiß, deutsch, heterosexuell, christlich, gesund, männlich sein die selbstverständlichen Attribute des "Normalen". Glücklicherweise sind diese Orientierungspunkte von vielen, die dieser Normalität nicht entsprechen (wollen) in Frage gestellt geworden, was nicht heißt, dass sie heute nicht mehr wirksam wären. Uns geht es darum, die Herstellung der Differenzen in Frage zu stellen und damit die eingewobenen Dominanz- und Unterordnungsverhältnisse abzubauen.

In diesem Sinne, viel Erfolg bei den Modulen. Wir freuen uns über Feedback.