Texte zur intersektionalen Gewaltprävention
Die hier versammelten Texte sind im ersten Teil eine Sammlung von Arbeiten, die im Rahmen des Projektes Intersektionale Gewaltprävention entstanden sind. Im zweiten Teil sind Links oder PDF - Dateien gesammelt, die auf Texte zur Intersektionalitätsdebatte, Gewaltprävention und Bildungs- und Sozialarbeit verweisen.
Erster Teil: Texte aus Intersektionaler Gewaltprävention
Gewaltprävention und Intersektionaliltät
Der Bericht Gewaltprävention und Intersektionaliltät ist aus einer Literaturstudie und Fachgesprächen entstanden. Er enthält einen Überblick über aktuelle Diskussionen zur Gewaltprävention und Intersektionalität sowie erste intersektionalen Erweiterungen einer Sozial- und Bildungsarbeit.
Gewaltprävention und Intersektionaliltät (MS Word document, 289 Kb)
Unterschiede zwischen Diversity, interkultureller und antirassistischer Bildung sowie Intersektionalität
In Unterschiede zwischen Diversity, interkultureller und antirassistischer Bildung sowie Intersektionalität wird die Besonderheit eines intersektionalen Ansatzes im Vergleich zu den genannten herausgearbeitet.
Unterschiede zwischen Diversity... (MS Word document, 158 Kb)
Über Unterschiedlichkeit und Herrschaft in der Bildung
In Über Unterschiedlichkeit und Herrschaft in der Bildung wird auf Praxiserfahrungen in der Bildungsarbeit zurückgegriffen. Die Methode Bingo (siehe auch Methodenbeschreibungen) und ein Filmprojekt werden auf ihre intersektionalen Perspektiven befragt.
Über Unterschiedlichkeit und Herrschaft in der Bildung (MS Word document, 2137 Kb)
About Sexuality
Frank Begemanns Text ist die Beschreibung des Projekts About Sexuality. In diesem Projekt sind Ergebnisse der Weiterbildungen "Intersektioanle Gewaltprävention" direkt umgesetzt worden. In dem Video-Projekt haben Jungen zum Thema Sexualität gearbeitet.
About Sexuality Projekt-Website
About Sexuality (MS Word document, 1662 Kb)
Zweiter Teil: Weiterführende Texte und kritische Auseinandersetzung
Kommentierte Literatur-Liste zum Einstieg
Katharina Walgenbach hat für das Projekt eine kommentierte Literatur-Liste für den Einstieg in das Thema Intersektionalität erstellt. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Kommentierte Literatur-Liste (PDF, 86 Kb)
Intersektionalität als Mehrebenenanalyse
In dem Ansatz der Intersektionalität als Mehrebenenanalyse verbinden Degele / Winker die Ebenen der Gesellschaftsstrukturen, der Identitätskonstruktionen und der symbolischen Repräsentation.
Sie legen der Analyse der Gesellschaftsstrukturen und der symbolischen Repräsentation vier Kategorien zugrunde: Klasse, Geschlecht "race" und den Körper. Zur Analyse der Identitätskonstruktionen verfolgen sie eine prinzipiell offene, induktive Perspektive, die es entsprechend des Gegenstandes ermöglicht weitere Kategorien zu berücksichtigen: Arbeit, Einkommen/Vermögen, Bildung, Soziale Herkunft/Familie/Soziale Netze, Generativität, Geschlechtszuordnung, sexuelle Orientierung, nationalstaatliche Zugehörigkeit, Ethnizität, Region, Religion/Weltanschauung, Alter, körperliche Verfasstheit/Gesundheit/ Attraktivität.
Intersektionalität als Mehrebenenanalyse (PDF)
Kritik und Kategorie. Zur Begrenzung politischer Praxis durch neuere Theoreme der Intersektionalität, Interdependenz und Kritischen Weißseinsforschung
Isabell Lorey stellt die Frage nach der Praxis, die mit aktuellen Debatten um Intersektionalität verbunden ist. Trotz oder gar wegen der ständigen kritischen Reflexion, werden die binär strukturierten Kategorien, auf die sich in der Intersektionalitätsdiskussion bezogen wird, reproduziert. Damit wird diese (intersektionale) Form die Kritik letztlich unpolitisch. Sie plädiert für eine praktische Kritik, die "die Legitimation der Rasterung zurückweist und die kategoriale Anrufung verweigert."
Die Gegenwart der Subalternen
In der Einleitung zur deutschen Übersetzung des bekannten Aufsatzes von Gatary Spivak "Can the Subaltern speak" streift Hito Steyerl wichtige Fragen, die auch in Bezug auf die Bildungs- und Sozialarbeit gestellt werden sollten:
- In wie weit handelt es sich um "eine uneingestandene Geste der Selbsterhöhung", wenn Bildungarbeiter_innen bildungsbenachteiligten (subalternen) Jugendlichen die Möglichkeit zur Selbstrepräsentation einräumen wollen, anstatt nach Veränderungen der Verhältnisse zu suchen und daran zu arbeiten.
- Ist auch heute noch die kulturelle Repräsentation - und eine damit zusammenhängende Differenzierung - die Voraussetzung zur politischen Artikulation?
- Ist eine Arbeit an (kulturellen) Differenzierungen in einem, die Differenz verwertenden Kapitalismus weiterhin sinnvoll? Geht dabei die Frage nach der Gleichheit und somit nach möglicher Solidarität völlig verloren?
Prekäre Arbeit. Ursachen, Ausmaß, soziale Folgen und subjektive Verarbeitungsformen unsicherer Arbeitsverhältnisse
In der Studie werden (Des-)Integrationspotenziale von Erwerbsarbeit in Form einer Typologie aufgestellt: In der ersten Zone der Integration finden sich:
- Gesicherte Integration ("Die Gesicherten")
- Atypische Integration ("Die Unkonventionellen" oder "Selbstmanager")
- Unsichere Integration ("Die Verunsicherten")
- Gefährdete Integration ("Die Abstiegsbedrohten")
In der Zone der Prekarität finden sich:
- Prekäre Beschäftigung als Chance / temporäre Integration ("Die Hoffenden")
- Prekäre Beschäftigung als dauerhaftes Arrangement ("Die Realistischen")
- Entschärfte Prekariat ("Die Zufriedenen")
Und als dritte Zone der Entkoppelung folgen zwei weitere Untergruppen:
- Überwindbare Ausgrenzung ("Die Veränderungswilligen")
- Kontrollierte Ausgrenzung / inszenierte Integration ("Die Abgehängten")
Die Verbindung von der Stellung der Menschen im Arbeitsmarkt und der subjektiven Verarbeitungsformen durch die Personen bringt ein bewegliche Typologie hervor, die an unterschiedlichen Punkten Anschlüsse an intersektionale Perspektiven aufzeigt.